M4rsmensch hat, was das Auslassen der wichtigen Vorbedingungen angeht natürlich völlig recht.
Allgemein erstmal zu Klamotten, da mich das schon ziemlich beschäftigt wie ihr alle auf die Reinhaltung der Farbe in einer schwierigen Zeit der Menschheit kommt. Ich bzw. meine Mutter hatten nie in meiner Kindheit Probleme weiße Sachen wieder fleckenfrei zu bekommen, um das mal kurz zum Thema wiederzugeben. Man braucht keine modernen Mittel, um verschiedene Sachen rein zu bekommen. Dazu reicht eine Bürste, Lauge und schrubben. So halte ich im Antikenreenactment als Legionär meine weiße Tunika und meine weiße Subarmales auch sauber, so dass sie wie gerade hergestellt aussieht. Das kannte man bereits im antiken Rom. Was glaubt ihr, wie man eine Tunika candida (strahlend weiße Tunika, welche ein Kandidat trug, der für ein Amt kandidierte) so hell und weiß bekam? Sonne bleicht wenn der Stoff nass bzw. feucht ist übrigens natürlich.
Bei Leder ist es noch viel einfacher, da die Unreinheiten nicht so tief ins Gewebe eindringen können wie bei anderen Stoffen, wo sich der Schmutz in den bzw. zwischen den Fasern festsetzt. Dieser muss ja dann durch aufklopfen und oder reiben gelöst werden und dann durch das Wasser weggespült. Siehe die Waschweiber in Antike, Mittelalter, Renaissance etc. wo man auch alle möglichen Kleidungsstücke rein bekam.
Zum Thema Lederpflege möchte ich anfügen, dass man einfach nur Fett oder im Zweifel sogar Öl nehmen kann um es vor dem Austrocknen zu schützen. Einige werden das sicher auch von ihrer Mittelalterausrüstung her kennen. Da werden meistens nur meine Schuhe bei viel Schlamm durch Regen richtig schmutzig. Aber der Gang durch nasses Gras in Kombination mit einer Bürste löst auch dieses Problem.
Ich übe öfter mit Spezialkräften von sowohl Bund als auch Zivil- und Katastrophenschutz unter Feldbedingungen, wozu auch das mehrfache Anlegen von CSA (Chemische Schutzanzüge oder Ausrüstung) gehört. Wie mir meine Kollegen versicherten, was sich auch mit meinen Beobachtungen deckt, gehen deren Kleidungsstücke, egal welche erst nach jahrelangem Gebrauch kaputt.
Je nach welche Jeans ich habe, hält die auch mal mehr als 10 Jahre. Ich habe noch 2 Paar, die ich regelmäßig seit 15 Jahren trage und an einer ist mal ein Knopf abgegangen, mehr nicht. Natürlich kann sich das auch nur um einen Einzelfall handeln.
Mal kurz zu meiner Kleidung von den Bildern.
Die Handschuhe haben deutliche Verfärbungen und Gebrauchsspuren, die Schuhe und Hose ebenso, lediglich die Jacke wirkt wie neu. Weiß sieht nicht gleich total schmutzig aus, wenn man damit mal über die Straße läuft^^
Was man auf den Bildern, zu meiner großen Überraschung, gar nicht sieht, sind ein Paar gelbe Flecken über den gesamten rechten Schritt bis hin zum Oberschenkel. Waren Farbflecken vom letzten Renovieren.
Seit dem es hier diese Debatte gibt, habe ich mal mit Kollegen von Magen David Adom (Roter Davidsschild - Das "rote Kreuz" in Jerusalem) gesprochen, die Bedingungen dort kommen den postapokalyptischen, wüstenähnlichen Zuständen in Mad Max Filmen sehr nah. Die tägliche Arbeit des Rettungsdienstes dort, trotz der verschärften Bedingungen im Vergleich hierzulande besteht nicht nur aus chirurgischen Notfällen, wie man zunächst vielleicht denkt. Auch die Leute dort erleiden Schlaganfälle, Herzinfarkte und haben Asthma Bronchiale oder andere Formen davon. Persönlich halte ich es bei egal welchem Szenario auch so. Denn, solange es Menschen gibt, ist der Mensch auch krank! Gerade bei Szenarien wo ein Fallout im Vordergrund steht, ist eine vermehrte Krankheitsrate in den Folgejahren inkl. div. Misgeburten sehr wahrscheinlich. Also sieht das Tagewerk eines "Sanitäters," bei einer kleineren Anzahl an Bevölkerung als heute, nicht jeden Tag nur aus blutig werden aus. Zugrunde lege ich hier die Zahlen von Hilfeleistungen des Rettungsdienstes in Jerusalem bzw. Israel und deutscher Großstädte dieser Tage.
Das einzige, was Kleidung schnell beschädigt sind Sandstürme in den wüstenähnlichen Gebieten. Jedoch, durch Unterstände, verstärkte Planen (Nomaden haben auch nur Zelte als Schutz und es hilft) kann dem Verschleiß hier auch Einhalt geboten werden.
Verstrahlung wirkt sich auf Kleidung gar nicht aus, außer eben, dass sie kontaminiert ist. Alphastrahlen lassen sich allerdings schon durch ein einfaches Blatt Papier abhalten und Betastrahlung durch dicke Kleidung. Gammastrahlung durchdringt jedoch normale Kleidung und Wohnräume, hier muss man entweder unter Wasser (1m reicht schon) oder dicke Bleiverkleidungen (je nach Strahlung mehrere meter dick) zur Abschirmung verwenden. Es ist jedoch kein Problem, wenn man durch ein vor Jahren verstrahltes Gebiet geht, denn die radioaktiven Partikel liegen alle auf dem Boden. Nur aufwirbeln kontaminiert wieder die Kleidung. Man kann sich sogar ohne Strahlenschäden kurzzeitig einer höheren Strahlung aussetzen, hätten die Tschernobylarbeiter bei der Räumung normale Kleidung getragen, anstatt der Bleischutzanzüge, und wären nach je 1h abgelöst worden, lebten sie heute noch bzw. ohne Folgeschäden. Das ist aber nur für ein Aufhalten in einem unmittelbar verstrahlten Gebiet interessant. In Gebieten, die vor Jahren mal verstrahlt wurden reicht daher auch ein ABC Schutzanzug von Ebay aus.
Hatte man mal Kontakt, also war man in einem Gebiet, mit unklarer Strahlenlage, dann werden die Klamotten sowieso entsorgt, verbrannt, etc. und man selbst muss dekontaminiert werden (Wasser, Seife, Schrubber - oberste von den 7 Hautschichten abtragen, besser 2 von 7, vgl. CBRN Grundausbildung)
Also Leute, worauf gründet ihr eure Meinungen? Auf den gezeigten postapokalyptischen Filmen?
@M4rsmensch: In jedem Erste-Hilfe Kurs an Schulen ist eine Unterrichtseinheit zum Thema Selbstschutz eingeplant. Darin lernt man, wie man sich selbst in Katastrophensituationen schützen kann und was man so braucht zum Überleben in Zentraleuropa bis Hilfe durch Organisationen eintrifft. Das lernen auch alle Helfer bei THW, Polizei, Feuerwehr, Hilfsorganisationen. Also haben wir einen gewissen Anteil der Bevölkerung, der "vorbereitet" ist.
Die ZA nehme ich immer als Übung um meine Katastrophenausrüstung zu testen, ist auch nichts anderes als ein Manöver oder eine Übung bei Hilfsorganisationen.