Nachhaltigkeit und Umweltverschmutzung im Nerfhobby

Jakelikan

Blasted Kenner
Ich hätte mal ne kleine Frage zu einem Thema, worüber ich schon länger nachgedacht habe.

Wir alle lieben es Draußen mit unseren Dartblastern zu spielen und da macht es natürlich auch am meistens Spaß.
Aber sind vergessene, verwehte, zerstörte und vor allem verlorene Nerfpfeile nicht eine ziemliche Umweltverschmutzung? Man könnte jetzt sagen, Weichluft wäre schlimmer, weil die noch kleinere Kugeln verwenden, aber mir kam zu Ohren, dass diese aus Maispulver oder Zellulose oder so bestehen und damit sich irgendwann auflösen.

Immer wenn ich meine Mutti besuchen gehe zeigt sie mir mindestens 5 Nerfdarts die ich irgendwann man vergessen habe aufzusammeln und die dann im Blumenbeet gelandet sind. Diese Pfeile sind dann von Insekten und Vögeln total zerfressen, was ja wirklich nicht gut sein kann
(weder für mein Munitionsdepot, noch für die Überlebenschancen eines Vogels mit Schaumstoff im Bauch).
Man könnte jetzt argumentieren, dass Nerfpfeile natürlich wiederverwertbar sind, nur geht halt doch immer die Hälfte flöten, wenn man draußen spielt.

Was mich auch noch interessieren würde, wäre wie Nachhaltig eigentlich unser Hobby ist.
Wie gut werden die Menschen in den Fabriken bezahlt, die unsere Stock-Blaster zusammenschrauben, oder wie sind eigentlich die Arbeitsbedingungen bei Worker?
Wie kann man eine Branche nachhaltig gestalten, die komplett nur auf fossilen Rohstoffen basiert?

Das sind wohl leider die Schattenseiten von unserem wunderschönen Hobby und ich will hier jetzt keinem den Spaß an irgendwas rauben, aber ich glaube, das Thema ist es wert auch mal darüber zureden.
 
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Moggih

Auf Blasted zuhause
Ich persönlich denke, dass es gut ist, für das Thema sensibel zu sein und sich der möglichen Auswirkungen bewusst zu sein.

Bislang gibt es im Dart-Bereich keine kurzfristig natürlich abbaubaren Lösungen. Darts, die auf der Wiese liegenbleiben oder in Schlamm oder Staub versinken, bleiben bis auf Weiteres in der Natur. Da die Schaumstoffe und Gummiköpfe ungiftig sind, ist das erstmal keine direkte Umweltbedrohung. Indirekt ist natürlich das von dir schon angesprochene Risiko, dass Tiere die Darts anfressen gegeben. Eine noch nicht richtig erfasste Bedrohung oder Belastung der Flora und Fauna kann zudem durch das Thema Mikroplastik entstehen.

Daher vermeide ich es so gut es geht, Darts unkontrolliert im Aussenbereich zu verschießen. Wenn ich mit Kids im Garten zocke, kriegt jeder nur eine kleine Anzahl Darts, die auch konsequent gesucht werden. Der Verlust ist dadurch am Ende unter 5%. Außerdem verschieße ich mit den Kids nur Langdarts, und davon bevorzugt welche, die nachleuchtend sind. Fehlen nach dem Spiel wirklich welche, kann man in der Dämmerung einige doch noch wiederfinden, weil sie eben grünlich nachschimmern. Auch eine Schwarzlicht-Taschenlampe hilft sehr, da die orangenen Köpfe sehr stark reagieren und aufleuchten. Im Hobbybereich, zB. bei den Battles in den Niederlanden, zocken wir nur auf abgesperrten Geländen. Dort gehen zwar auch viele(!) Darts verloren, allerdings in einer abgegrenzten Umgebung, wo wenigstens ansatzweise die Chance besteht, dass über kurz oder lang doch ein Großteil wiedergefunden wird. Ein gewisser Rest wird aber unweigerlich in Wiesen, Büschen, Erdreich verbleiben. Eine Chance zur Besserung bieten die aufkommenden Gel-Blaster, die nur vergleichsweise geringe Mengen wasserbindendes Polymer verschießen. Nach dem was man so liest, zersetzt sich das binnen 12-18 Monaten komplett. Für den Aussenbereich könnte das dann wirklich die bessere Lösung sein.

Nachhaltigkeit in der Lieferkette ist bei Dartblastern meines Erachtens ebenso wie bei allem, was aus Fernost importiert wird, eher schwierig. Die Realität, dass unser Wohlstand und Zugriff auf günstige Konsumgüter im Wesentlichen auf schlechteren Lohn- und Arbeitsbedingungen in anderen Ländern beruht, muss man erstmal akzeptieren und ggf. sein Konsumverhalten anpassen. Dartblaster bilden da keine Ausnahme. Mit 3D-Druck haben wir wenigstens die Möglichkeit, hierzulande selbst zu produzieren. Bei Stockblastern ist "fairtrade" oder ähnliches schlicht nicht verfügbar. Mein persönlicher, wenn auch geringer Beitrag ist, neben einer gestiegenden 3D-Druck-Quote von heimischen Produzenten, Dartblaster grundsätzlich gebraucht zu kaufen und auf Neuware weitestgehend zu verzichten. Einzelne Ausnahmen mache ich aber auch, vermutlich demnächst bei den bereits angesprochenen Gel-Blastern - schlicht, weil die noch nicht gebraucht verfügbar sind. Allerdings ist mein allgemeines Konsumverhalten, auch abseits von Blastern, eher zurückhaltend und nachhaltig. Ich gebe mein Geld eher für gutes Essen und schöne Erlebnisse aus, als für den Erwerb von Gütern. Und was kaputtgeht, wird immer erstmal repariert, bevor ein Neukauf erwogen wird. Vermutlich könnte ich noch mehr tun, aber ich habe auch noch andere Lebensinhalte und denke, dass ich zwischen all den konkurrierenden Zielsetzungen eine ganz okaye Balance gefunden habe. So bin ich auch davon überzeugt, dass viele Menschen, die jeder einen kleineren Beitrag leisten, in Summe zielführender sind als Einzelne, die in völliger Askese leben.
 
Zuletzt bearbeitet:

battle-axolotl

Blasted Kenner
Dem kann ich so erstmal nur zustimmen

Wegen dem Vergleich zu Airsoft: es gibt diese in der Natur abbaubaren BBs aber sie sind nicht der Standard. Und selbst wenn sie es wären, Bioplastik kann verrotten, aber unter idealen Bedingungen und verhältnismäßig langsam (darum müssen die verrottbaren Plastik-Biomülltüten auch meist in den Deponien wieder aus dem Biomüll rausgefischt werden, aber anderes Thema)
Und wegen Darts in der Pampa: sieht man einmal vom Problem des Mikroplastiks ab, wird der Ressourcenverbrauch wahrscheinlich stärker ins Gewicht fallen, als der eine Dart, den man trotz allem Suchen nicht wieder findet
Natürlich vorrausgesetzt, man ist sich der Problematik bewusst und nutzt zum modden nach Möglichkeit z.B. auch "Abfall" von anderen Blastern
Und hier versuchen die meisten ja wenigstens, defekte Blaster zu reparieren, während z.B. Hasbro uns das lieber austreiben würde
 

smells like foam

Blasted Kenner
Das ist jetzt zwar nicht 100% on Topic, AAber man kann mittlerweile alte 3D Drucke/Prototypen aus Pla und Petg, sowie Spulen bei der https://recyclingfabrik.com/fuer-private/ einschicken so dass diese wieder in Fillament Form gefilamentet werden können. Die guten bezahlen einen sogar den Versand und man bekommt noch ein paar Punkte um dann Rabatt auf den Erwerb von Recycleten Filament zu bekommen. Ich habe bisher nur etwas eingeschickt, kann also leider nichts zu dem rFilament sagen, schlechter als BilloAmazon Zeug dürfte das aber keinesfalls sein. Das Einschicken hat dafür aber wunderbar funktioniert und seit dem sammle ich auch fleißig weiter, was so an 3D Druck Resten anfällt.

Ob das von der CO2 Bilanz jetzt so geil ist, das Zeug durch ganz Deutschland zu schicken ist eine andere Frage.

Trotzdem gilt wie überall anders auch: Reduce, Reuse, Recycle
 

Jakelikan

Blasted Kenner
Ich persönlich denke, dass es gut ist, für das Thema sensibel zu sein und sich der möglichen Auswirkungen bewusst zu sein.

Bislang gibt es im Dart-Bereich keine kurzfristig natürlich abbaubaren Lösungen. Darts, die auf der Wiese liegenbleiben oder in Schlamm oder Staub versinken, bleiben bis auf Weiteres in der Natur. Da die Schaumstoffe und Gummiköpfe ungiftig sind, ist das erstmal keine direkte Umweltbedrohung. Indirekt ist natürlich das von dir schon angesprochene Risiko, dass Tiere die Darts anfressen gegeben. Eine noch nicht richtig erfasste Bedrohung oder Belastung der Flora und Fauna kann zudem durch das Thema Mikroplastik entstehen.

Daher vermeide ich es so gut es geht, Darts unkontrolliert im Aussenbereich zu verschießen. Wenn ich mit Kids im Garten zocke, kriegt jeder nur eine kleine Anzahl Darts, die auch konsequent gesucht werden. Der Verlust ist dadurch am Ende unter 5%. Außerdem verschieße ich mit den Kids nur Langdarts, und davon bevorzugt welche, die nachleuchtend sind. Fehlen nach dem Spiel wirklich welche, kann man in der Dämmerung einige doch noch wiederfinden, weil sie eben grünlich nachschimmern. Auch eine Schwarzlicht-Taschenlampe hilft sehr, da die orangenen Köpfe sehr stark reagieren und aufleuchten. Im Hobbybereich, zB. bei den Battles in den Niederlanden, zocken wir nur auf abgesperrten Geländen. Dort gehen zwar auch viele(!) Darts verloren, allerdings in einer abgegrenzten Umgebung, wo wenigstens ansatzweise die Chance besteht, dass über kurz oder lang doch ein Großteil wiedergefunden wird. Ein gewisser Rest wird aber unweigerlich in Wiesen, Büschen, Erdreich verbleiben. Eine Chance zur Besserung bieten die aufkommenden Gel-Blaster, die nur vergleichsweise geringe Mengen wasserbindendes Polymer verschießen. Nach dem was man so liest, zersetzt sich das binnen 12-18 Monaten komplett. Für den Aussenbereich könnte das dann wirklich die bessere Lösung sein.

Nachhaltigkeit in der Lieferkette ist bei Dartblastern meines Erachtens ebenso wie bei allem, was aus Fernost importiert wird, eher schwierig. Die Realität, dass unser Wohlstand und Zugriff auf günstige Konsumgüter im Wesentlichen auf schlechteren Lohn- und Arbeitsbedingungen in anderen Ländern beruht, muss man erstmal akzeptieren und ggf. sein Konsumverhalten anpassen. Dartblaster bilden da keine Ausnahme. Mit 3D-Druck haben wir wenigstens die Möglichkeit, hierzulande selbst zu produzieren. Bei Stockblastern ist "fairtrade" oder ähnliches schlicht nicht verfügbar. Mein persönlicher, wenn auch geringer Beitrag ist, neben einer gestiegenden 3D-Druck-Quote von heimischen Produzenten, Dartblaster grundsätzlich gebraucht zu kaufen und auf Neuware weitestgehend zu verzichten. Einzelne Ausnahmen mache ich aber auch, vermutlich demnächst bei den bereits angesprochenen Gel-Blastern - schlicht, weil die noch nicht gebraucht verfügbar sind. Allerdings ist mein allgemeines Konsumverhalten, auch abseits von Blastern, eher zurückhaltend und nachhaltig. Ich gebe mein Geld eher für gutes Essen und schöne Erlebnisse aus, als für den Erwerb von Gütern. Und was kaputtgeht, wird immer erstmal repariert, bevor ein Neukauf erwogen wird. Vermutlich könnte ich noch mehr tun, aber ich habe auch noch andere Lebensinhalte und denke, dass ich zwischen all den konkurrierenden Zielsetzungen eine ganz okaye Balance gefunden habe. So bin ich auch davon überzeugt, dass viele Menschen, die jeder einen kleineren Beitrag leisten, in Summe zielführender sind als Einzelne, die in völliger Askese leben.
Ja, ich denke auch das man Nerf am besten indoor spielt. Hier geht wenig verloren und Wind ist ja eh der größte Feind von Schaumstoffpfeilen. Das die Darts und co für die Natur ungiftig sind wusste ich nicht, aber das gibt dem ganzen schon mal ein besseres Gefühl.
Ich versuche auch, wie du, mein Konsumverhalten in Maßen zu halten und die meisten Sachen gebraucht zu kaufen, auch wenn in den letzten Monaten schon sehr viele Pakete bei mir eingetrudelt sind… aber so ist das nun leider in Deutschland. Wer Dartblaster mag die nicht von nerf sind muss bestellen…
 

Rebound

Auf Blasted zuhause
Ich finde ja dieses Hobby hat rein garnichts mit Umweltschutz und Nachhaltigkeit zu tun.
Da gibts auch nichts schön zu reden.
Deswegen rede ich auch nicht drüber…😬
Ach Joshi...
Sogar Golfer sehen sich doch als Umweltschützer, weil sie grosse Rasenflächen anlegen und sich in der Natur bewegen.
Auf DEN Zug können wir auch aufspringen.
:D
 

battle-axolotl

Blasted Kenner
@Joshi ich denke halt, es macht schon einen Unterschied, mit welcher Einstellung ich das Hobby betreibe: ob "egal, nach mir die Sinnflut" oder "klar, ist nicht das beste, aber ich versuche, den von mir verursachten Schaden möglichst zu reduzieren"; wirklich nachhaltig sind wohl die wenigsten Hobbys, aber ich kann versuchen, mit meinem Hobby so wenig vermeidbaren Schaden wie möglich anzurichten (und das gilt meiner Meinung nach so erstmal für jedes Hobby, nur wie gut best case und worst case jeweils tatsächlich sind, ist unterschiedlich - und da gäbe es wahrscheinlich definitiv bessere Hobbys, aber auch auch schlimmere)

(Und bitte nicht als Angriff verstehen, ich meine die Aussagen rein sachlich/ informativ)
 

Joshi

Blasted Kenner
Naja, is halt wie‘s is. Würde ich das ernst nehmen, müsste ich das Hobby aufgeben. Und ja, natürlich kann man darts aufsammeln usw. sollte selbstverständlich sein, mache ich ja auch. Aber am Ende is das trotzdem alles Plastikmüll. Muss man wohl mit leben.
Schluss jetzt, sonst bekomme ich wieder n schlechtes Gewissen…
 

Xine1337

Blasted Kenner
Ich benutze lieber große, bunte und wiederverwendbare Darts als kleine Pseudo-bio-degradable-BBs, die 3-10 Jahre im Garten liegen, bis sie sich auflösen.
 
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Dominik

Auf Blasted zuhause
Ich baue in letzter Zeit viele Blaster aus Holz, allerdings hauptsählich weil @Moggih einen Laserschneider hat.
Man ist nur auf flächige Komponenten beschränkt.
 

Moggih

Auf Blasted zuhause
Aye, gibt diverse Slicer, die das können. Die besseren davon packen dir sogar alles direkt auf ein Werkstück. Dann kannst Du die Materialdicke (= Slice-Dicke), sowie je nach Wunsch auch Plattenabstände angeben und die Software zerlegt dir das 3D-Modell in passende Bauteile, auf Wunsch sogar direkt mit Steckverbindern. Gibt man die Plattengröße Länge x Breite an, können manche Slicer das sogar direkt aufs Werkstück arrangieren ("Nesting").

Aber wir schweifen ab ;)
 

smells like foam

Blasted Kenner
Die Adresse sieht super aus, ich habe mittlerweile zahllose leere Spulen. Werde ich auf jeden Fall ausprobieren.
Hast du schon mal das Filmend probiert?

Gestern beim Aufräumen gleich mal Batterien entnommen.
Anhang anzeigen 79747
...hat sich gelohnt. :oops:
Nope noch nicht, aber das soll sich wohl mehr oder weniger wie "neues" drucken lassen. Meine Vermutung ist, das man eventuell etwas mit der Drucktemperatur hoch muss und es zu etwas mehr stringing kommen könnte, einfach weil genau das ja auch öfter mal bei billigeren Filamenten der Fall sit und die da ja auch drinnen sind.
Aber früher oder später probiere ich das einfach aus und melde mich dann nochmal ;)
 

Being blasted

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