Michels m-magazin
Aus reinem Selbstzweck wollte ich an so ein Bananenmagazin nicht drangehen … natürlich gibt es einen besonderen Grund, warum ich mich trotzdem daran versucht habe. Der Grund wird dem einen oder anderen möglicherweise klar, wenn er sich das letzte Bild ansieht
Für meine anderen Projekte muss der Dreiecksschleifer oder Fräser her, aber derzeit komme ich spät heim und will die Nachbarn nicht nerven (Tipp für's nächste Leben: einzelstehendes Haus in der Pampa statt Eigentumswohnung), da bietet sich so eine Sache an, die im Wesentlichen mit dem Messer passiert.
(Die Bilder sind nicht so dolle, hatte nur das Digitaläquivalent zu einer Ritsch-Ratsch-Klick-Kamera (zumindest jefe 2.0 weiß, was das ist) zu Hand und habe nicht richtig dokumentiert.)
Schnell und (möglichst) simpel, lautet die Devise. Also benutze ich so viele Teile des Originalmagazins wie möglich. 6er kann ich am schmerzlosesten opfern, also wird eins geöffnet (Schrauben raus, mit Messerklinge und Schraubenzieher vorsichtig die Klebungen lösen (dabei geht mir zumindest immer irgendetwas am Magazingehäuse kaputt, bzw. wird überdehnt; kein Problem, das lässt sich später wieder kleben).
Dart-Zubringer und Feder rausnehmen. Die Feder wird nicht mehr gebraucht.
Magazinhälften wieder zusammensetzen und den unteren Teil ziemlich präzise bei 14 Millimetern, von der Unterkante gemessen, absägen. Es ist wichtig, dass kein Grat mehr am inneren Ende des langen Teils stehen bleibt. Sollte das doch der Fall sein, muss man ihn mit einem scharfen Messer oder durch Schleifen entfernen.
In der Breite des flachen Außenbereichs wurde für beide Magazinhälften je eine gekurvte Außenhülle geschnitten (aus stabilem Plastik - in meinem Fall 3 mm Polystyrol). Diese Teile wurden an den längeren Teil des Magazins geklebt. Anhand der nächsten drei Bilder müsste man verstehen, wie das gemeint ist.
In der Breite des Bereichs zwischen den Führungsstreifen des Zubringers wurden wiederum zwei gekurvte Teile geschnitten. In der Theorie müssten sie exakt so dick sein, wie der hochstehende, glatte Teil im Magazin, tatsächlich vorhanden war bei mir aber nur dünneres Material, das ich am Übergang mit einem hauchdünnen Polystyrolstreifen unterfüttern musste (ich hätte das vermutlich auch flächig unterfüttern können).
Die Ränder dieses gekurvten inneren Führungsteils müssen ein wenig abgerundet werden, was ich mit 120er Schleifpapier erledigt habe. Der komische Aufdruck, den man auf manchen Fotos erkennt, rührt daher, dass es sich mal um (polnische oder tschechische) Messeposter gehandelt hat.
Diese Teile wurden innen auf die Außenhülle geklebt, in genauer Flucht zu der originalen, geraden Führung natürlich.
Dann wurde der untere Abschluss des Magazins angeklebt.
Der Test mit dem Zubringer und eingelegten Darts funktioniert perfekt, obwohl die Teile nicht gerade hochpräzise gefertigt wurden. Allerdings fehlt hier bisher natürlich die Außenwand, an der die Dartköpfe vorbeischleifen werden, daher war ich nur vorsichtig optimistisch.
Probehalber hatte ich zunächst eine 18er-Magazinfeder benutzt, was manchmal sogar ganz gut klappte. Irgendwann hat sich die Feder aber in sich selbst verhakt und die letzten beiden Darts nicht mehr rausgeschoben.
Also musste eine selbstgebogene Feder her. Aus Stahldraht, 0,8 mm stark, ca. 80 cm lang, habe ich mir eine mit 9 Knicken und einem Ring am unteren Ende gebogen.
In der provisorischen Magazinhülle funktioniert sie gut, obwohl sich der Zubringer manchmal ein wenig schräg stellt.
Mit vier Kurvenstücken aus 2mm-Polystyrol und zwei Seitenstreifen aus ebensolchem Material habe ich das Magazin geschlossen.
Funktioniert bisher einwandfrei, bei Streamlinern locker mit 13 Darts. Elite-Darts sind zwar auch möglich, aber die springen ab Dart 11 gerne oben wieder raus, wenn man unvorsichtig ist, außerdem verklemmt sich bei 13 der unterste Elite-Dart häufig, sodass nur die obersten vier transportiert werden. 12 funktionieren, sobald das Magazin in den Schacht eingesetzt wurde, aber in beiden Fällen super und zuverlässig bis jetzt (Rayven, mit 11 Volt und hoher Schussfrequenz), 10 Versuche, Kleber hat noch nicht völlig abgebunden.
Wenn's dann außen mal aufgehübscht ist, kommt noch dieser ulkige und klobige Überzieher drüber (siehe Skizze), wie beim Vorbild aus rein optischen Gründen.
Na, wer ahnt, wozu das mal gehören soll?
Bestimmt komme ich auch mal zum Schreiben einer genaueren Anleitung, aber erst, wenn ich ein zweites genauso gut funktionierendes Bananenmagazin hinbekomme. Vielleicht war das ja nur ein unwiederholbarer Zufallserfolg.