Dokumentation: Longshot Umbau (Picture heavy)

Grevan

Neuling
Grüße!

Ich hoffe ich bin hier richtig gelandet. Bin mir nicht ganz sicher in welchen Teil des Forum Dokumentationen von Umbauten gehören, da diese ja keine Tutorials sind und auch keine sonstigen Anleitungen. Daher bitte ich hiermit darum, diesen Beitrag im Zweifelsfall an die passende Stelle verschieben zu lassen.

Warum ich diesen Umbau dokumentiere:
Während der Arbeit an der Longshot habe ich immer wieder Fotos gemacht, um demjenigen, der den Umbau bei mir in Auftrag gegeben hat, auf dem Laufenden zu halten.
Gleichzeitig habe ich diese Bilder auch bei Facebook hochgeladen und bekam dort neben positivem Feedback auch eine Menge an Anfragen dazu, wie ich die einzelnen Schritte umgesetzt bzw. geplant habe.
Sowas lässt sich auf FB aber nur schwer erklären und schon gar nicht leicht verständlich zusammenfassen.
Daher der Schritt hier ins Forum.

Ziel des Umbaus
Angestrebt war ein Blaster, der später im Liverollenspiel zum Einsatz kommen soll.
Also in einer Umgebung, wo es sehr auf die Optik und weniger auf die Leistung ankommt.
Daher gibt es keine Performance Mods, keine Tuningfeder, Breachremoval etc. Sondern nur ein Umbau des Gehäuses wenn man so will.

Der Anfang

Zu Beginn steht bei mir immer eine Grafik. Das kann eine Zeichnung, ein Foto, oder wie in diesem Fall, eine digitale Kombination aus beidem sein.
Fotobearbeitung sei dank lässt sich ja heutzutage so einiges anstellen mit einem Bild.
Der Bekannte von mir für den ich den Umbau gemacht habe, hatte vor 3 Jahren bereits schon einmal einen Umbau einer Longshot erhalten. Leider ist er damit nicht
pfleglich umgegangen, so dass die Feder hinüber war. Er kam also auf mich zu und fragte wie teuer es wohl wäre eine neue Feder einzubauen.
"Da kannst du auch gleich einen neuen Blaster kaufen und neu modden lassen."; war meine Antwort. Ja Mist... jetzt hatte ich den Salat. ;)

Kurze Zeit später kamen die bereits umgebaute Longshot, sowie eine neue "Longshot Zombie Strike" bei mir an.
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Im Gespräch mit dem Auftraggeber kam dann auch schnell eine Zeichnung zusammen.
Beibehalten werden wollte der Unterbau von dem alten Mod, der aus der ansteckbaren Pistole der klassischen Longshot gebaut wurde, sowie der oben freiliegende Lauf.
"Neu" war, dass dieses Mal das Toprail beibehalten und noch eine zusätzlich Stange an den Lauf sollte, die an Rückstoßdämpfer von Ak47 und Co. erinnert.
Auch der Gewehrkolben sollte nicht einfach nur stumpf abgesägt werden, sondern in einem schönen Bogen auslaufen.
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Erster Schritt, Dremeln

Mit einer solchen Grafik fällt es mir immer extrem leicht einen Umbau zu beginnen.
Der Blaster wurde also kurzerhand aufgeschraubt, das Innenleben entfernt und schon konnte losgelegt werden.
Nach knapp 1~2 Stunden kam dann diese neue Form heraus:
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Die "Zierstange/Rückstoßdämpfer" nebst Schelle war auch recht fix hergestellt. Zum Glück ist der Baumarkt vor Ort gut sortiert und hat alle möglichen Kunststoffstangen und -profile.
Die Schelle ist aus Bastelplatte gefertigt, die man mit hilfe eines Heißluftföns verformen kann. Das heißt ich habe einfach einen Streifen von der Bastelplatte abgeschnitten, in der Mitte erhitzt und um die weiße Kunststoffstange gebogen. Nach dem Abkühlen behielt die Platte ihre Form bei und ich konnte die beiden offenen Enden nun um den eigentlichen Lauf der Nerf biegen. Dann noch eine Schraube in die Mitte um alles zusammen zu ziehen, fertig.
Das "schräge" Ende, dass in die Rail übergeht, habe ich vor dem Zuschneiden senkrecht angebohrt. nach dem ich dann die Schräge in den richtigen Winkel gebracht hatte, musste ich nur noch ein Schraube in die Stange drehen. Diese lässt sich dann perfekt zwischen die beiden Hälften der Nerf klemmen.
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Und noch einmal von vorne:
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Es folgte der Unterbau.
Hierfür musste ich den alten Blaster auseinander sägen. Denn ich hatte schon damals ein Händchen dafür, Sachen übertrieben fest zusammen zu kleben.
Die beiden Schienen habe ich dann nur noch an die beiden Hälften der Nerf geklebt und mit Bastelplatte umschlossen. Dafür habe ich einfach die Bastelplatte mit den Schienen verschraubt, erhitzt, um die Ecke gebogen, dort wieder verschraubt usw. bis ich einmal ganz rum war.
Den Rest hab ich dann mit einem Schleifpapieraufsatz des Dremels runter geschliffen.
Wie man auf dem zweiten Bild erahnen kann, habe ich innerhalb der Schienen kleine U-Stücke aus Bastelplatte angebracht, so dass die Schrauben die von unten kommen auch Material zum Greifen finden.
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Das gleiche Spiel wurde dann mit der Platte für den oben freiliegenden Lauf betrieben. mit einem Unterschied: Ich habe die Platte erst in Form gebracht und dann die Aussparung für den Lauf gemacht. So konnte ich die Aussparung nach und nach erweitern und anpassen und hatte keine größeren Spalte.
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Vom Kolben hab ich jetzt keine weiteren Bilder gemacht. Aber das war auch genauso unspektaklär wie der Rest.
U-Stücke eingeschraubt, Platte erhitz und aufgelegt, das Ganze noch mit Heißkleber fixieren, zurecht schleifen, fertig.

Lackieren
Der Paintjob ist bei diesem Umbau das Kriterium mit dem alles steht und fällt.
Versaut man die Grundierung, so hat man später in allem weiteren Schichten Fehler die man nicht mehr beheben kann (es sei denn man schleift den gesamten Blaster wieder ab).
Also habe ich peinlich genau die Trockenzeiten der Lacke eingehalten.
Hier die einzelnen Lackschichten im Schnelldurchlauf von Links nach Rechts: Haftgrund, Grundierung, Rat-Look, Salt-chipping, eigentliche Farben.
20150823_123534.jpg20150823_140558.jpg20150823_145806.jpg20150823_162606.jpg20150823_171118.jpg

(Wenn Salt-Chipping nicht bekannt ist kann ich das auf Anfrage gerne genauer ausführen)
Hier noch einmal eine Detailaufnahme dazu:
20150823_162615.jpg

Leider war mein Sonntag schon fast wieder rum, so dass ich nur grob geschätzt 4/5 des Salzes wieder entfernen konnte.
Aber man erkennt glaube ich schon recht gut in welche Richtung der Salt-Chipping-Effekt die Lackierung treibt.
2015-08-23 20.41.09.jpg

Die letzten noch verbleibenden Arbeitsschritte:

- restliches Salz abkratzen
- "Weathering"-Effekte aufmalen
- "Ölfilter"-effekte aufmalen
- Details wie Schriftzüge etc hervorheben
- "Drybrush"-Effekt aufbringen
- Mit Klarlack versiegeln
 
Zuletzt bearbeitet:

Grevan

Neuling
Habe fertig!

Da der Besitzer sich gewünscht hat, dass die Waffe auf mehr als nur Endzeit-Cons zum Einsatz kommen kann, macht die Waffe nun einen optischen Spagat.
Am Ende schaut die Waffe aber sowohl Endzeit wie auch SCiFi tauglich aus. Auch im aktuellem Ukraine Konflikt würde sie ins Bild passen.

Ölfilter und Co. gehen leider bei dem Matt-Lack komplett unter. Nur hier und da sind Schlieren zu erkennen.
Aber alles in allem bin ich zufrieden.

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Balthazar2026

Auf Blasted zuhause
Ich muss gestehen... mir gefällt der UMBAU einfach nur MEGA gut.

Der Paintjob allerdings .... trifft zumindest nicht meinen Geschmack.
Rost und PainShipping wirken mir einfach nicht stimmig. Das gibt harte Abzüge in der B-Note.

Aber rein von der Optik ... ist das ne sehr schöne Longshot.
 

Grevan

Neuling
[...]
Rost und PainShipping wirken mir einfach nicht stimmig. Das gibt harte Abzüge in der B-Note.
[...]

Da kann ich dir nur voll und ganz zustimmen.
Ich wurde ins Rennen geschickt mit der Aussage: "Sieh zu, dass ich das Teil sowohl auf SciFi wie auch auf Zombie und Endzeit Larps benutzen kann. Also schon rostig, aber nicht zuviel. Schon schmutzig, aber nicht zu schmutzig."
Mit einem solchem Arbeitsauftrag kann man ja nur ein Ergebnis abliefern, dass zwischen allen Stühlen hockt.
Wie gesagt, ich bin zufrieden, aber auch nicht überglücklich mit dem Ergebnis. Denn das kann ich besser. ;)

Es hat sich auch mal wieder bestätigt was ich dem Auftraggeber versucht hatte zu vermitteln:
Schwarzer Lack taugt nicht viel.
Viele Bemaltechniken (das aufgießen von Schlieren, nachzeichnen mit helleren Farbtönen, Hervorhebung einzelner Rostsegmente etc) werden einfach "geschluckt".

Eine Strongarm die ich vor einer Weile umlackiert hatte kommt optisch ganz anders daher, obwohl es die selben Techniken und die selben Materialien sind mit denen ich gearbeitet habe.
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Zuletzt bearbeitet:

Nachtmahr

Lernender Modder
Hab das Teil am Wochenende in real gesehen (da allerdings mit kürzerem Lauf?!?).
Mir hat es gut gefallen, für ein 3-Jahre-danach-Zombie-Con wars stimmig.
 

Grevan

Neuling
Gekürzt trifft es nicht ganz...

Der Kollege für den ich das Teil gebastelt habe hat es geschafft das Gerät auf einer 5 Stundenfahrt im Seesack zu ihm nach Hause heil zu lassen.
Kaum macht er sich fertig um aufs Con zu gehen, geht 10m aus dem Haus: Ein Knacken im Seesack.
Klarer Fall von unsachgemäßem Transport. ^^
 

Being blasted

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