MuBW 5 / 013

hoellenhamster

Auf Blasted zuhause
Maverick's Hammer

Als ich die Hammershot das erste Mal in der Hand hielt, war ich begeistert; endlich ein Blaster mit guter Schussleistung, den man mit einer Hand spannen und abfeuern konnte.


Die Mechanik und Schussleistung des Blasters waren toll, aber ich fand ihn von außen hässlich wie die Nacht, die Trommel fasste nur für fünf Schuss und ließ sich nicht ausschwenken.
Die Maverick hatte sechs Schuss und konnte, leicht modifiziert, die Trommel ausschwenken. Die Schussleistung war allerdings alles andere als berauschend.

Das weckte natürlich den kleinen Modder in mir, eine Kombination von Beidem wäre perfekt.

Bei der Hammershot ist die gesamte Mechanik im Gehäuse noch einmal in einem entnehmbaren Technikträger untergebracht, diese kann auch im ausgebauten Zustand gespannt und abgefeuert werden. Also habe ich die Mechanik ausgebaut und auf die Maverick gelegt und siehe da, der Griff der Maverick war zu weit vorne, aber man konnte das Gehäuse als Grundlage benutzen.


Achtung!
Diese Anleitung ist nicht für Ungeschickte oder Ungeduldige geeignet. Auf wen eines oder beides zutrifft, der darf natürlich gerne weiterlesen, sollte sich aber einen Nachbau nochmal gründlich überlegen.


Die Maverick wurde also bis auf den Mechanismus der Trommel ausgeräumt, von der Hammershot wurden nur die Mechanik und die Verkleidung des Hahns benötigt.

01 Bestandteile.JPG

Ich hatte schon ein Bild eines Western-Revolvers vor Augen, mit schwarzem Achtkantlauf und Messingrahmen, der dann in guter Wildwest-Tradition aus der Hüfte gespannt und abgefeuert würde.


Die Trommel

Zuerst nahm ich mir die einfache Sache vor, die Trommel.

Da die Hammershot im Zylinder bereits ein Sicherheitsventil hat, das auch gleichzeitig als Air Restictor (AR) funktioniert, konnten die ARs aus der Trommel ausgebaut werden.
Das orange Bauteil der Trommel, das auch die Dartlager enthält, ist für die Darts lang genug. Um ungenutzten Totraum zu vermeiden kann die Trommel verkürzt werden, bis die inneren Läufe an der Rückwand liegen.
Die Rückplatte wurde komplett abgeschliffen und mit größeren Bohrungen versehen, das Gehäuse der Trommel soweit gekürzt, dass die Dartlager bündig aus der Rückplatte schauen.
So wird die Trommel zwei Zentimeter kürzer.
Der Stift des Hammershot-AR schiebt sich dabei ganz knapp in die Trommelbohrungen, daher sollte der Zylinder so weit unten wie möglich sitzen.

Damit die massakrierte Trommel auch nach etwas aussieht, habe ich außen zwischen die Dartlager halbierte Kunststoffrohre geklebt und die Trommel zwischen den Rohren so aufgefüllt, dass sie von Außen rund wird.
Fertig verspachtelt sieht sie mit den Aussparungen dann aus, wie die Trommel eines modernen Revolvers.

02 Trommel.jpg

03 neue Trommelgröße.JPG

Die Lackierung der Trommel sollte Abriebspuren der schwarzen Farbe erhalten, wie sie beim häufigen Ziehen und Holstern entstehen würden. Dabei reibt sich die Farbe (oder bei echtem Metall die Beschichtung) an den hervorstehenden Stellen, wie zum Beispiel der Vorderkante der Trommel ab und der Untergrund wird sichtbar.

Um diesen Effekt zu erzielen können zwei Methoden angewendet werden, da ist das Trockenbürsten, bei dem mit einem fast trockenen Pinsel Farbspuren aufgebürstet werden. An den hervorstehenden Stellen bleibt dabei mehr Farbe hängen.
Die von mir verwendete Methode kommt der Realität am nächsten, dabei wird das Teil zuerst in der Farbe lackiert, die später an den "abgeriebenen" Stellen hervorschaut, diese wird dann mit einer Schicht glänzendem Klarlack überzogen, danach wird die gewünschte Farbe aufgetragen.
An den Stellen, an denen die Farbe abgerieben sein soll wird dann mit einem sehr feinen Schleifpapier der Decklack vorsichtig abgeschliffen. Die Schicht Klarlack schützt dabei die untere Farbschicht ein wenig gegen Beschädigung.

Als Decklack habe ich schwarzen Sprühlack der Firma Marabu verwendet, der Untergrund und die Innenseite der Rohre sind in Eisen metallic gestrichen (Revell Nr. 91).

Man sollte wirklich vorsichtig mit dem Andruck sein, ich habe Körnung 1200 verwendet und teilweise trotzdem bis auf den Untergrund durchgeschliffen, musste also nochmal mit Trockenbürsten nacharbeiten.

Die Schleiftechnik funktioniert am Besten auf Flächen und Rundungen, beim Trockenbürsten bleibt die Farbe am Besten an den Kanten hängen, sie ist also eher für kantige Teile geeignet.

04 fertige Trommel.JPGhz

Die Trommel muss möglichst leichtgängig laufen. Wenn sich zwei Teile berühren sollte mindestens ein Teil nicht lackiert werden, die Klebkraft zwischen zwei Lackoberflächen kann die Trommel schon so stark bremsen, dass die Rutschkupplung überspringt.
Wenn die Trommel auf ein weites Ausschwenken umgebaut wird muss der vordere Ring, der die Achse befestigt, auf der Rückseite einen Millimeter stark unterlegt werden, ansonsten schaut die Achse in ausgeschwenktem Zustand zu weit nach hinten raus und stößt beim Einschwenken am Gehäuse an.


Der Lauf

Wie schon geschrieben, wollte ich einen Achtkantlauf für den Revolver haben.
Ich hatte noch ein Laufrohr von einem Blaster aus der CS-Serie, das hat innen gerade Längsrippen. Die neuere Elite-Serie hat gewundene Längsrippen.
Die geraden Längsrippen sind verständlich, verringern sie doch die Kontaktfläche des Darts mit dem Lauf, die gewundenen sehen nur cool aus.

Dieses Laufrohr sollte nun einen achtkantigen Querschnitt erhalten. Dazu habe ich zuerst aus Sperrholz einen Kasten um das Rohr geklebt, damit die Wände senkrecht aufeinander stehen habe ich das Rohr auf eine gerade Fläche gelegt und mit einem Winkel (Geo-Dreieck oder ähnliches) zwei gegenüberliegende Seiten rechtwinklig zur Unterlage angeklebt, die genauso breit sind, wie das Rohr im Durchmesser.
Wenn man nun die zwei übrigen Seiten aufklebt hat man mit einfachen Mitteln einen quadratischen Querschnitt.
Um nun auf ein Achteck zu kommen, habe ich die Ecken des Quadrates mit einem kleinen Hobel in einem Winkel von 45 Grad abgehobelt, bis nur noch wenige Millimeter Abstand zum Rohr waren. Um den Winkel genau zu erhalten habe ich nun eine Dreikantleiste mit der breiten Seite auf ein grobes Schleifpapier (Körnung 80) gelegt, das Rohr mit einer Seitenfläche an der Seite der Dreikantleiste geführt und das restliche Material bis auf das Rohr abgeschliffen.
Das habe ich nacheinander mit allen vier Seiten gemacht:
Ecke mit 45° abschleifen, neue Seitenwand aufkleben und die Kanten ebenfalls verschleifen.

05 Mündung unfertig.jpg

Da ich beim Bau eine Seite schief aufgeklebt hatte und der Lauf noch zu dünn war, habe ich mit derselben Bauweise noch eine zweite Schicht aufgeklebt.

06 Mündung.jpg

Der ganze Lauf ist an einem Abend entstanden.
Wer sich die Arbeit einfacher machen will kann auch Balsaholz verwenden, das deutlich weicher und leichter zu bearbeiten ist, allerdings ist die Oberfläche auch deutlich empfindlicher und man kann schnell zuviel abtragen.

Um die Oberfläche härter und glatter zu machen, habe ich das Holz mit langsam härtendem Epoxidharz bestrichen und mit einem Fön erwärmt, wodurch das Epoxidharz dünnflüssig wird und tief in das Holz einzieht. Wird diese Prozedur zweimal wiederholt und das Teil zwischendurch geschliffen hat man eine glatte und widerstandsfähige Oberfläche.
Um den selbst gebauten Lauf genau zu befestigen, ist es am einfachsten, den vorhandenen Laufstummel der Maverick zu benutzen. Dazu habe ich den Holzmantel auf entsprechender Länge vom Innenrohr abgeschnitten und den Lauf in den Laufstummel eingepasst. Zwischen Innenlauf und Laufstummel ist rundum etwas mehr als zwei Millimeter Platz, wenn der Innenlauf entsprechend aufgefüttert wird, bekommt man eine gute Ausrichtung.
Ich habe dafür an drei Stellen Kunststoffstreifen längs auf den Innenlauf geklebt, Overheadfolie hat dann den Rest überbrückt. Den Rahmen habe ich rund um den Lauf mit Trennmittel behandelt, den Lauf montiert und dann den Übergang verspachtelt und, nachdem alles ausgehärtet war, abgenommen und geschliffen.

Zum Schluss wird der Lauf noch schwarz lackiert, wie die Trommel mit „Abriebspuren“ versehen und mit glänzendem Klarlack überzogen.

07 Seitenansicht Lauf.jpg


Die Mechanik

Das Anpassen der Mechanik der Hammershot an die Trommel der Maverick ist das schwierigste an dem ganzen Projekt, dagegen ist der Rest Kleinkram.

Der Druckzylinder muss aus der Mechanik gelöst und die Mechanik deutlich weiter hinten verbaut werden, um der Trommelarretierung Platz zu lassen.
Außerdem muss der Drehwinkel der Trommel von einer fünfschüssigen (je 72°) auf eine sechsschüssige Trommel (je 60°) umgebaut werden, die dabei auch noch durch den engen Lauf treffen muss


Zuerst wird das Gehäuse der Maverick vier Zentimeter hinter den halbrunden Anformungen für die Trommel senkrecht durchgeschnitten. Schneidet man davor ab, liegt das hintere Lager genau in der Trennstelle (ich hatte es zu weit vorne abgeschnitten).

08 Gehäuseschnitt.jpg

Dann muss die Hammershot-Mechanik dran glauben: Der Rahmen des Druckzylinders wird am Übergang von dem rechteckigen Träger abgeschnitten und die Kolbenstange wird so geteilt, dass zu beiden Seiten des Schnittes gleich viel Material stehen bleibt.

09 Systemteile.JPG

Der Zylinder wird nun mit dem Rahmen in das Gehäuse der Maverick eingepasst. Dabei muss unbedingt darauf geachtet werden, dass sich der Zylinder noch im Rahmen vor- und zurückbewegen kann. Wenn die Mechanik gespannt wird, gleitet der Zylinder nach hinten und hebt die Dichtung von der Trommel. Wird nun der Blaster abgefeuert, wird die Dichtung durch den Luftdruck wieder gegen die Trommel gepresst.
Es muss darauf geachtet werden, dass die Trommelbohrung vollständig von der Zylinderdichtung abgedichtet wird und der AR des Zylinders bei einer leeren Kammer dicht macht.
Dazu muss der Zylinder mit seiner Unterkante so dicht wie möglich an dem Drücker für die Entriegelung der Trommel liegen.

Ich habe den Zylinder so eingepasst, dass die Dichtung in der hinteren Stellung vollständig im Gehäuse liegt.
Der Kolben kann selbst mit dem Zylinder in hinterster Stellung nicht an dessen Kopfseite anschlagen.

10 Einbau Druckzylinder.JPG

Den Rahmen des Zylinders habe ich mit eingedicktem Epoxidharz im Gehäuse fixiert, man kann aber auch Epoxidspachtel/-knete verwenden (Milliput, Greenstuff, Repairkit, etc.).
Auf dem Kunststoff haftet kaum etwas, man sollte aber trotzdem eine Trennschicht auftragen. Das kann einfaches Fett oder Handcreme sein, oder noch besser Wachstrennmittel aus dem Formenbau.
Dabei muss darauf geachtet werden, dass sich der Zylinder weiter frei verschieben kann.

Heißkleber sollte dabei auf keinen Fall verwendet werden, der haftet daran nämlich sehr gut. Auch Silikonspray/-fett darf nicht verwendet werden, das bildet einen guten Trennfilm, lässt sich aber kaum wieder entfernen, was Probleme bereitet, sollte man dort noch einmal etwas kleben wollen.


Um für den Druckzylinder Platz zu schaffen und den veränderten Mechanismus aufnehmen zu können, müssen die Lager des Trommelmechanismus verändert werden.
Das vordere Lager muss dabei nur unter dem Druckzylinder etwas abgeschliffen und die obere Befestigungsschraube entfernt werden.

11 vorderes Lager.jpg

Die Drehmechanik der Maverick ist etwas schwieriger zu verändern:
Wenn man den hinteren Zahnkranz abzieht, kommt ein Rohr mit zwölf Millimetern Durchmesser zum Vorschein, das als Grundlage für den neuen Zahnkranz dient. Dieses Rohr muss um elf Millimeter verlängert werden.
Dazu nimmt man am Besten ein Rohrstück mit entsprechendem Durchmesser. Darauf werden nun die Zacken aufgeklebt, die Form kann man von der Hammershot kopieren, nur die Breite muss auf fünf Millimeter vergrößert werden. Man kann die Zacken sauber anordnen, indem man zwischen zwei Zacken einen Streifen mit drei Millimetern Breite legt. Diese Breite braucht auch der Transportzahn der Hammershot.

Wichtig ist dabei, dass eine Lücke in Schussrichtung rechts steht, wenn eine Kammer in Schussposition, also oben ist.
Man kann sich dabei leider nicht nach dem Sechskant in der Trommel richten, der ist ein bisschen verdreht.

12 Zahnkranz.jpg

Beim Transport der Trommel besteht die Gefahr, dass die Zähne bei einer schlampigen Verklebung abreißen, deshalb sollten sie noch durch jeweils zwei Stifte mit dem Rohr verbunden werden. Dazu werden in jeden Zahn zwei Löcher gebohrt und ein Stück Draht oder ähnliches eingeklebt. Ich habe dafür CfK-Stäbe mit zwei Millimetern Durchmessern verwendet, ich hatte noch ein paar davon.

13 Zahnkranz 2.jpg

Zusammen mit der gekürzten Trommel muss natürlich auch der Rahmen entsprechend gekürzt werden, dabei habe ich auch gleich den Trommelkran, also die Ausleger an denen die Trommel ausschwenkt, verbessert.

In allen Anleitungen, die ich gelesen habe, wird der Trommelkran wackelig, sobald die Anschläge am hinteren Ausleger, die ein weites Ausschwenken verhindern, entfernt werden.
Das kommt daher, dass sich beide Ausleger unabhängig voneinander drehen können, wodurch die Trommel beim Ausschwenken oft verkantet.
Das wird am Besten dadurch vermieden, indem man beide Achsen der Ausleger mit einem eingeklebten Stahldraht miteinander verbindet. Das sollte man aber am Besten machen, wenn die Trommel in Schussposition eingerastet ist, es gibt nichts schlimmeres, als eine verdreht eingeklebte Achse, genau das ist mir nämlich passiert.

14 vordere Hälfte.jpg

Das hintere Lager kann recht einfach umgebaut werden, indem man ein Rohrstück mit dem Innendurchmesser des Zahnkranzes verwendet und das originale hintere Lager dort mittig einklebt. Wenn man das Ganze dann mit Epoxidharz auffüllt und nach dem Aushärten das Rohrstück entfernt erhält man ein sehr genau passendes Lager, ich musste meines außen sogar noch ein wenig abschleifen, damit es nicht klemmte.

15 hinteres Lager.jpg

Um das hintere Lager in einer Linie mit der Trommelachse anordnen zu können, wird die gesamte Trommelmechanik mit der Trommel zusammen in beiden Gehäusehälften montiert. Wenn man den vorderen Ring mit der sechseckigen Anformung in Richtung Trommel an das Gehäuse drückt, richtet sich der Mechanismus in einer Linie mit der Trommel aus.

Das hintere Lager habe ich mit einer Gewindestange befestigt, damit es noch verschoben werden kann, denn der Mechanismus muss noch öfter ein- und ausgebaut werden.
Ist die richtige Position gefunden, muss das Lager nach hinten am Gehäuse abgestützt werden, da es als Drucklager für die Trommelverriegelung dient.

16 Mechanismus gesamt.jpg

Da der Trommelmechanismus montiert ist, kann der Transportkranz der Trommel verwendet werden, um die Mechanik für die Montage auszurichten und den abgeschnittenen Griff wieder zu montieren.
Dazu muss allerdings der Transportkranz so stehen, dass eine Trommelbohrung genau in einer Linie mit dem Lauf liegt, dabei zeigt eine Zahnlücke des Zahnkranzes zur Seite. Das erreicht man am Einfachsten dadurch, dass man einen möglichst genau passenden Stab durch den Lauf bis in das Dartlager steckt, der Nerf-Lauf und der vordere Teil der Trommelbohrungen haben den selben Innendurchmesser.

Nun wird die Mechanik gespannt, wodurch sich der Transportzahn in derselben Stellung befindet, wie der Zahnkranz. Damit durch ein versehentliches abdrücken nichts passiert, sollte man am Besten vorher die Hauptfeder ausbauen. Die Rückholfeder des Transportzahns ist für den Einbau der Mechanik völlig ausreichend.

Der Transportzahn darf dabei in vorderer Stellung nirgendwo anstoßen, in hinterer Stellung muss er zwischen zwei Zähnen liegen.
Der Rahmen der Mechanik muss vorne etwas abgeschnitten werden, damit die Mechanik weiter nach vorne verschoben werden kann.
Hat man nun den richtigen Abstand der Mechanik zum hinteren Lager ermittelt, sollte am hinteren Lager ein passender Abstandshalter angeklebt werden, die Mechanik muss nämlich noch öfter ausgebaut werden.

Die Mechanik wird also an den Anschlag gelegt, der Transportzahn befindet sich mit dem Zahnkranz in Eingriff. Nun kann der Griff hinter die Mechanik gelegt und der Abstand zum Vorderteil ermittelt werden. Bei mir war das ein Abstand von sechs Zentimetern.
Der Griff muss nun zum Vorderteil ausgerichtet werden. Dazu klebt man Leisten auf Flächen, die auf beiden Stücken existieren. Ich habe dazu die Oberseite und die Seitenfläche des Gehäuses verwendet, die vorher unter dem Schlitten lagen, außerdem die Trennebene unterhalb der Trommel.
Zum Ausrichten kann man noch zusätzlich die Verkleidung des Spannhahnes verwenden, falls man sie in das neue Gehäuse einbauen möchte.

Was im hinteren Gehäuseteil der Mechanik im Weg ist wird weggeschnitten und wenn sich Mechanik und Griff in der richtigen Position befinden wird das Griffstück an den Leisten festgeklebt und so wieder mit dem Vorderteil verbunden.

Nun bekommt die Mechanik Befestigungspunkte im Gehäuse. Ich habe sie dazu mit Trennmittel behandelt, genau ausgerichtet (Transportkranz und Verkleidung des Spannhahnes) und mit Kleberpunkten entsprechende Auflagen geschaffen.
Eine Befestigung mit Epoxi-Knete ist auch möglich.

Sie muss genau ausgerichtet werden und darf sich nicht bewegen können.
Sitzt sie zu weit vom Transportkranz weg, kann der Transportzahn über den Zahnkranz springen und es gibt nur Verschleiß an den Zähnen, aber die Trommel bewegt sich nicht. Liegt der Transportzahn zu dicht am Zahnkranz an, ist die Reibung so hoch, dass die Rückholfeder nicht ausreicht, um den Transportzahn wieder in Ausgangsposition zu bringen.

Wenn sich die Mechanik in der Höhe verschieben kann, sind die Trommelbohrungen nicht mehr in einer Linie mit dem Lauf und der Dart bleibt stecken, man muss ihn dann mit einem Stab wieder in die Trommel zurückstoßen.
Ein Verschieben in der Höhe kann am Besten verhindert werden, wenn Kunststoffstreifen zwischen die Mechanik und den Rahmen geklebt werden, da der Rahmen des Druckzylinders am Gehäuse abgestützt ist.
Zum Verkleben wird am Besten Heißkleber verwendet, der hält sicher (siehe das viertletzte Bild mit der gesamten Mechanik).

Die Mechanik muss außerdem gegen die linke Gehäusehälfte abgestützt werden, damit sie sich nicht seitlich bewegen kann.


Ist alles montiert und ausgerichtet, können die Lücken in den Gehäusehälften wieder geschlossen und verspachtelt werden.

17 Hinterteil.jpg

Die Gehäusehälften werden mit Kunststoffplatten so zusammengefügt, dass der ganze Blaster so aussieht, als wäre er so gebaut und nicht umgebaut worden.

Wenn man versucht, einen glatten Übergang zwischen den Teilen herzustellen, muss man auf der rechten Seite eine Ausbuchtung für die Rückholfeder des Transportzahns anbauen, bei mir schaut diese Ausbuchtung zwei Millimeter aus der Seitenwand heraus.

18 rechte Seite.JPG

Der ganze Blaster wird nun gespachtelt und geschliffen, für den Endschliff ist eine Körnung von 320 zu empfehlen. Ein gründliches Vorgehen ist dabei wichtig, bei solch großen Flächen fällt einem jeder Kratzer ins Auge, aber leider oft erst nach der Lackierung.

19 gespachtelt.jpg

Vor der Lackierung sollte man auf jeden Fall die Einbauten einbauen und testen, außerdem muss noch die Verbindungsstange zwischen Kolben und Hahn auf die richtige Länge verbunden werden.

Ich habe dazu Kohlefaserprofile verwendet, die bei mir noch herumlagen. Wenn zwei Streifen seitlich an den senkrechten Träger geklebt werden und jeweils eines auf den oberen und unteren erhält man zudem noch eine gute Zentrierung der beiden Hälften zueinander.

20 verbundene Kolbenstange.jpg

21 komplette Mechanik.jpg

---- Anmerkung hoellenhamster: Aufgrund der Länge des Beitrags musste dieser in zwei Teile zerlegt werden. Bitte unten weiterlesen! ----
 

hoellenhamster

Auf Blasted zuhause
Die Lackierung

Die Lackierung des Blasters ist recht unspektakulär.
Wie am Anfang erwähnt, werden Lauf, Trommel und die Bedienelemente wie Hammer, Abzug und der Drücker der Trommelentriegelung mit leichten "Gebrauchsspuren" schwarz lackiert, der Rahmen in Messingfarben (Marabu Decorlack Nr. 784, Metallic-Gold).


Interessant ist der Griff, der wie ein Holzgriff aussehen soll.
Dafür findet man im Internet viele Anleitungen, jede ist etwas anders.

Die Abgrenzung der "Griffschalen" habe ich vor dem Bemalen angezeichnet und in den Untergrund geritzt, das kann man auch unter der Farbe noch erkennen und zum Maskieren verwenden.

Ich hatte aus Versehen beim Grundieren des Griffes eine sehr helle Farbe verwendet (Marabu Decormatt Acryl Nr. 42, Sand) die Farbe ist unverdünnt wie eine Paste und deckt beim ersten Farbauftrag.
Allerdings verläuft die Farbe nicht, man konnte also die Spuren der Pinselborsten sehen.
Die zweite Farbschicht habe ich mit Decormatt Nr. 40, Mittelbraun, gemacht, die Farbe habe ich dafür stark mit Wasser verdünnt. Nach den ersten zwei Schichten fiel mir auf, dass sich die dünne Farbe in den Vertiefungen, die die Borsten in der ersten Farbe hinterlassen hatten, sammelte und diese dadurch dunkler wurden.
Mit jedem weiteren Anstrich wurde das "Holz" dunkler und dieser Kontrast verstärkte sich, so dass ich allein mit diesen Farben ein schönes Holzimitat erzeugen konnte.

Vor dem Bemalen hatte ich mit Schleifpapier Körnung 80 noch Riefen in die Griffe gemacht, die diesen Effekt noch verstärkten (auf der linken Griffschale deutlich sichtbar), wobei mir allerdings diese Riefen schon wieder zu sehr hervorstechen.

22 Griff.jpg

Versiegelt habe ich den Griff mit Seidenmattlack, während der restliche Blaster mit Glanzlack geschützt wurde.

23 lackierter Griff.jpg

24 lackierter Blaster.jpg
(Ich muss mich für das dunkle Bild entschuldigen, aber so kann man auch die Alterungen an Lauf und Trommel erkennen.)

Sollte sich jemand fragen, wo ich die Schrauben versteckt habe, es gibt keine.
Der ganze Blaster klemmt gut zusammen, die enge Passung am Lauf hält ihn vorne zusammen, hinten hat man die Hand drum. In der Mitte sind nur ein paar Punkte Sekundenkleber in der Naht, denn ich will noch weiter experimentieren, danach kann ich festlegen, wo Schrauben hinkommen.


Das ist schon ein ordentlicher Prügel geworden, ich nenne ihn "Maverick's Hammer", denn wenn du keine Munition mehr hast, kannst du ihn dem Gegner immer noch über den Schädel ziehen.
Falls er nicht schon vorher aus Angst vor dem Riesenteil flüchtet, wenn man anlegt.


Hier noch ein paar Daten:

Länge: 45 cm
Breite: 6,5 cm
Höhe: 17 cm
Gewicht: 500 g


Letzte Anmerkungen

Der Blaster verschießt alle Darts, die durch den Lauf passen, durch die fehlenden AR in der Trommel können das auch kürzere Darts, zum Beispiel von Lanard, oder Eigenbau-Darts (sog. Stefans) sein.
Nur mit Dart-Tag Darts hat er seine Probleme, die passen so knapp durch den Lauf, dass sie sich verkeilen, wenn man nicht die Trommel von Hand ausrichtet.

Durch den starken Wind konnte ich die Schussweite nicht testen, aber das hängt natürlich auch vom Zustand der Darts ab.
Auf der Hinterseite der Trommel war beim Lackieren etwas Lack in die Bohrungen gelangt, wodurch sie enger wurden.

Gefühlt liegt die Schussleistung mit der Hammershot gleichauf, Elite-Darts funktionieren am Besten, bei Whistler- und Dart-Tag Darts besteht das Problem, dass sie nur sehr wenig Platz im Lauf haben.
Interessant ist, dass selbst alte, weiche CS- und Firefly-Darts solch eine Geschwindigkeit haben, dass sie wie Whistlers pfeifen, eher etwas heller.
Kürzere Darts müssen natürlich bis nach hinten eingeschoben werden.
Das Schussgeräusch klingt jedenfalls wie eine unveränderte Hammershot.

Es empfiehlt sich immer, die Trommel von Hand mit dem Lauf auszurichten.



Während des Bauens ist mir aufgefallen, dass diese Neuschöpfung als Revolverkarabiner mit einem Anschlagschaft, längerem Lauf und Vorderschaft bestimmt gut in den Steampunk passen würde.

Doch das ist eine andere Geschichte...
 

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